Dienstag, 30. August 2011

Unsere Erfahrungen mit Montessori Kinderhaus und Montessori Krippe

Da viele sich unter dem Leben in einem Montessori-Kinderhaus wenig vorstellen können, will ich hier die Krippe und den Kindergarten meiner Tochter näher vorstellen. Denn es ist nicht so, dass die Kinder dort "ihren Namen tanzen lernen". Wesentliche Grundsätze zum Leben und Wirken von Maria Montessori findet ihr hier.

In die Krippe kam meine Tochter mit 14 Monaten. Ob man das Alter für richtig hält oder nicht - für unsere Tochter war es perfekt, da sie schon immer alles selber machen wollte. Das ist deshalb bemerkenswert, weil sie im Alter von 13 bis 17 Monaten nur auf den Knien lief. Für die Erzieher in der Montessori-Krippe war das kein Thema. Anders bei einer Tagesmutter, bei der ich sie vorsichtshalber angemeldet hatte. Dort hieß es, dass das nicht normal sei. Nein, gewöhnlich war das nicht, aber doch normal. Bei Kindern die nicht der Norm entsprechen, ist es für Eltern schon schön, wenn berücksichtigt wird, dass jedes Kind ein eigenes Tempo hat, beim Sprechen, der Grob- oder Feinmotorik.

Der Träger unserer Krippe ist die Lebenshilfe. Hierdurch wird, wie bei Montessori üblich, auch das integrative Konzept unterstützt. In der Krippe wurden 10 Kinder im Alter bis 3 von 2 1/2 Kräften betreut. Tatsächlich waren es meist weniger Kinder (durch die üblichen Krankheiten) und mehr Betreuer, da auch immer wieder Zivis und Praktikanten anwesend waren. 

Nun zum Tagesablauf in unserer Krippe:
Die Kinder bringen ihre Tasche mit in den Gruppenraum und hängen sie an einer Leiste in ihrer Höhe auf. Bekleidung bleibt im Vorraum. Danach beginnt eine Freispielzeit, bei dem schon -  auch bei den Kleinsten - Montessori-Materialen zum Einsatz kommen. Das Lieblingsspiel meiner Tochter und der meisten Kinder im ersten Jahr: Knöpfe in eine Dose stecken. Die Kinder holen sich die entsprechenden Tabletts selbständig aus den Regalen, spielen bis sie nicht mehr wollen und räumen sie selbst wieder weg. Am Ende der Krippenzeit hat meine Tochter selbständig den rosa Turm - perfekt - aufgebaut. 


Nach einer gewissen Freizeit kommt das 2. Frühstück. Die Kinder decken ihren Platz selbständig ein. Das hierfür notwendige Keramik-Geschirr befindet sich in den untersten Schubladen der Küche, die zu jedem Gruppenraum gehört. Von Anfang an gießen die Kinder sich Milch und Tee selbständig ein. Wenn sie fertig sind, wird der Tisch auch wieder von Ihnen selbst - soweit möglich - abgedeckt. Danach natürlich Händewaschen und je nach Wetter raus. Das stellte auch bei 10 Kleinkindern kein Problem dar. 
11:30 gab es Mittag. Frisch gekochte Hauptspeise und Nachtisch. Die Kinder aßen nur so viel wie sie wollten, Neues soll probiert werden, aber es wird in keinster Weise erwungen. Meine Tochter isst bis heute kein Gemüse, außer Möhren und Kartoffeln. Hat lange gar kein Fleisch gegessen, keinen roten Nachtisch, nur braunen oder weißen, kein Obst, keine Obststückchen. War nie ein Problem. Sollte es ja auch nicht.


Hiernach gehen die Kinder in den Waschraum, waschen, auf die Toilette, Zähneputzen, ausziehen bis auf die Unterwäsche. Alles soweit wie möglich selber. Meine Tochter hat sich mit 14 Monaten defintiv die Zähne dort selbst geputzt und einfache Kleidungsstücke ausgezogen. Vollgepullerte Windeln entsorgen die Kinder selber in die entsprechende Tonne, die anderen natürlich die Erzieher. Die Bekleidung wird im eigenen Körbchen deponiert. Toilettentraining gibt es nicht, ist aber auch nicht notwendig. Die Kleinen wollen ja, wenn die Großen gehen. So gab es natürlich keine Schnelligkeitsrekorde, aber mit knapp über 2 war sie sauber. Die Kinder werden zwischendurch aufgefordert mal zu gehen oder wenn es in den Garten geht. Nach einem dem Bedürfnis des jeweiligen Kindes angepassten Schlaf kommen gegen 15 Uhr die Eltern. Zuvor ziehen sich die Kinder nach Möglichkeit selber an, was bei unserer Tochter zu gewagten Outfits geführt hat, da sie gerade zum Ende des 2. Jahres wild mit den Wechselsachen kombiniert oder sich am Tag auch mal umgezogen hat. Tja, wer kann, der kann. Bleiben die Kinder länger gibt es 15 Uhr eine Teezeit.

Klingt doch alles sehr gewöhnlich. Es gibt im Krippenbereich nicht nur Montessori-Materialien, sondern auch ganz normales Spielzeug. Stoffpuppe, Puppenwagen, Nachziehtiere, Puzzle, Memory, Spielküche und jede Menge Bücher. Hinzu kommen auch Bewegungsstrecke und Tobematte und halt typische Materialien. Hauptsächlich Übungen zu Farben, Mengen, Größen. Aber der Gruppenraum wirkt nicht zugestellt. Es gibt ein großes Regal, indem die Sachen dem Alter entsprechend eingeordnet sind. Das bedeutet, dass zB großteilige Puzzle nicht im untersten Regal bei den 1-Stück-Steckwürfeln liegen. Der Gruppenraum wird auch nur spärlich dekoriert, damit die Ablenkung nicht zu groß ist. Ich fand es völlig ok, Fenster wurden halt dekoriert und der Vorraum mit den selbstgebastelten Sachen. Ansonsten hängen große Bilderrahmen mit Fotos der Kinder aus dem Alltag, viel in Augenhöhe der Kinder, sowie eine Geburtsagskreis. Fotos haben die Kinder zB auch in einer kleinen Fotobox zum täglichen Anschauen.



Zusätzlich gibt es ein festes Program für die Kinder, an dem sie sich festhalten können. Frühstück, Morgenkreis, Spielzeugtag, Snoozeln im Snoozelnraum, Matschen (im Sommer draußen), Turnraum und Gruppenfrühstück, für das immer 2 Kinder mit der Erzieherin einkaufen gehen. Diese wöchentlich festen Termine geben den Kindern halt und Orientierung. Das ist gerade für die ganz Kleinen ja wichtig. Zudem kommt es dann nicht zur schlichten Versorgung der Kinder mit vielen Leerzeiten.

Auf´das ganze Jahr gesehen kommen zu den wöchentlichen Terminen: Geburstagskreise für die Kinder,  Besuch bei den Kindern zu Hause, Tag der offenen Tür, Gartenarbeit der Eltern, Osterkörbchen basteln und Ostereiersuchen, Sommerfest, Laternen basteln und Laternenumzug, Adventsnachmittag. Hierdurch sind auch die Eltern immer wieder eingebunden.   

Die Geburtstage der Kinder sind ganz besonders betont. Das Geburtstagskind sitzt im Stuhlkreis auf einem besonderem Stuhl. In der Mitte liegt ein Farbkreis, der das Jahr symbolisiert. Es gab immer ein Blume für das Geburtstagskind, ein kleines Geschenk, dass das Kind unter einem Tuch nach seinem Geburtstagslied hervorziehen konnte und einen selbstgebackenen Kuchen vom Koch. Zudem schauen die Kinder zusammen eine Mappe mit Fotos des Geburtstagskindes über die zurückliegenden Lebensjahre an, die immer durch die Eltern ergänzt wird. 


So, dass war viel. Im Wesentlichen liegt der Blickpunkt auf dem Kind und seiner Entwicklung. Hierfür wird der kindgerechte Rahmen geboten, der die vom Kind angestrebte Selbständigkeit im Leben und Streben ermöglicht. Herausragend ist die Ruhe die im gesamten Kinderhaus herrscht, die nicht von strengen Erziehern ausgeht, sondern von der Zufriedenheit der Kinder. Und jetzt nochmal kurz zum angeben: Mit dem Verlassen der Krippe kennt meine Tochter weit mehr als die Grundfarben, kann gut über die 20 zählen und hat ein Mengenverständnis bis ca. 6. Natürlich sollte das normal sein, doch häufig wird Montessori die Förderung der Kinder ein wenig abgesprochen, da die Kinder nur "lernen, was sie wolle". Dies ist nicht so, denn das Lernen ist für die Kinder zum einen Alltag, zum anderen Streben sie aus sich heraus danach, dass zu können, was wir Erwachsenen können.

Teil 2 folgt später!




Bitte verzeiht die diversen Schreibfehler. Ich bin immer so schnell mit den Fingern, dass mir viel entgeht. Und selbst 3 Mal Lesen hat bei mir noch nie geholfen, da mein Gehirn Fehler einfach überliest, siehe die letzte Grafik.

Ergänzung: Ich habe gerade noch einen guten Link für den Geburtstagskreis gefunden, nämlich: hier.  Es ist wirklich so, dass sogar die Kleinsten, den Marsch um den Geburtstagskreis machen und damit erleben, wie sie größer werden. Auch die Erzieherinnen unserer Einrichtung machen dies an ihrem Geburtstag, lassen aber die Kinder nich 25 Runden lang warten, sondern machen stellvertretend 1 - 2 Runden.

Montag, 29. August 2011

Niendorfer Gehege

Obwohl wir in Hamburg wohnen waren wir erst ein mal hier. 
Ich dachte immer, der Spielplatz ist so brechend voll, da fährt man besser woanders hin. Irrtum! 

Für die doch ganz schöne Wetterlage am Sonntag um die Mittagszeit, war der Spielplatz sogar nur mäßig besucht. Der kleine Kletterwald kam bei unser Lütten besonders gut an. Leider waren die Rehe ein wenig gemütlich und aalten sich in der Sonne, nicht bereit aufzustehen. Aber was kann man Sonntag-Mittag anderes erwarten?


Sonntag, 28. August 2011

Puppenmuseum Hamburg

Kürzlich habe ich einen einen alten Tischkaufladen erworben, den ich nun langsam restauriere. Als Kind hatte ich einen ähnlichen, so dass ich bei Ebay einfach zuschlagen musste. 


 Da ich in Sachen altes Spielzeug ein Anfänger bin, habe ich meinen Mann und meine Tochter Samstag zum Puppenmuseum Hamburg geschleppt. Eintritt für uns zwei Erwachsene - unser Tochter war wieder for free - 10 €. Naja, kein Schnäppchen. Aber die Vitrinen waren schön in Sichthöhe unserer Tochter angebracht und das "Personal" super nett. Die Ausstellung ist auch nicht riesig, aber ich denke eine Stunde könnte man  da schon bei Regen verbringen. Zumal das architektonisch schöne Haus auch noch in einem öffentlich zugänglichen Park liegt.

Freitag, 26. August 2011

Barfusspark Burg

Hier ein kleiner Tip für einen Ausflug im schönen Spreewald: der Barfusspark Burg. Direkt am Kurfürstendamm - nicht der Berühmte in Berlin, aber hier ist es auch ganz schön.



So, und nun mal zu den Fakten: Der Spreewald ist zwar wunderschön fürs Rad-, Wasser- oder ganz normale Wandern. An regenreichen Tagen oder aber auch mit Kindern wird es schwierig. Der Barfusspark ist neu, es wird immer noch gebaut und es scheint noch einiges geplant zu sein. Gut so, denn solche Angebote gibt es im Spreewald viel zu wenig. Zumal die Benutzung keinen Eintritt kostet. Nur um eine Spende wird gebeten, wenn man nichts verzehrt. Die Preise sind hier aber sehr moderat und so von weitem - wir waren einfach satt - sah auch alles recht gut aus. Es gibt keine edlen Sitzgelegenheiten, aber das würde hier auch nicht passen. Statt dessen eine paar Ausflugstische. Also unbedingt einplanen, wenn es euch mal hierher verschlägt. 
 
 

Hallo, hier bin ich wieder ...

So, nun habe ich es endlich mal wieder hierher geschafft. Urlaub und mein eigener Geburtstag, sowie das doch manchmal schöne Wetter haben mich fern gehalten und nun habe ich so viel aufzuarbeiten. Denn natürlich haben wir wieder viel unternommen und erlebt, wenn auch nicht alles in und um Hamburg.



Leider hatten wir, wie ganz Deutschland, mit dem schlechten Wetter zu kämpfen, so dass vieles einfach nur unter einem Dach statt finden konnte.  So haben wir unseren schon lang gefassten Vorsatz wahr gemacht und besuchten das Tropical Island. Bisher hatten uns letzten Endes immer wieder die Eintrittspreise abgehalten. Aber da unsere Tochter umsonst der Eintritt gewährt wurde, ab 4 Jahren zahlt man ganze 24 €, habe ich im Kopf die fast 60 € Eintritt für meinen Mann und mich einfach durch 3 gerechnet und dann klang es nicht mehr so schlimm. 


Und im Ergebnis hat es sich wirklich gelohnt, obwohl wir nur 4 Stunden da waren. Wenn man nicht gerade ein Kind dabei hat, dass keinen Mittagsschlaf mehr hält, obwohl es todmüde ist, kann man mit der Eintrittskarte den ganzen Tag bleiben. Also eigentlich doch ganz anständig. 

Der Sand ist toll, dass Wasser für uns Norddeutsche geradezu warm und die Luft keinesfalls zu kalt, wie oftmals bemängelt wird. Wir waren fast die ganze Zeit im Wasser der "Südsee". Kurz haben wir auch den Kinderbereich ausprobiert. Aber der war erwartungsgemäß voll und so zogen wir uns wieder an den ruhigen Sandstrand zurück. Es ist alles vorhanden, was man auch sonst in einem Spassbad hat - Rutschen (anstehen!), Wasserstrudel, Wasserfall, Höhlen, Kinderspielbereich. Darüber hinaus Saunabereich, Wellness, diverse Restaurants (wir hatten super leckere kräftige Wraps!), Minigolf, Spielbereich mit Kart, Trampolinen, Kletterbereich, Volleyballfeld ... Und es wird immer noch weiter gebaut. Klar sollte man nicht unbedingt in den Ferien fahren, aber wir fanden es vom Menschenaufkommen noch sehr angenehm. Da kennt man vom Arriba in Norderstedt weit schlimmeres. 
 



So, und nun werde ich erst mal in die Küche gehen und einen Kuchen backen. Da habe ich nämlich gerade richtig Lust zu.